Erfolgreiche Lehrer

Weekly Science Update – Übersetzt von Harald Horneff

Eine neue Studie zeigt, daß Lehrer, die mit Mißverständnissen über Wissenschaft genauso vertraut sind wie mit der Wissenschaft selbst, Schüler haben, die beim Lernen viel erfolgreicher sind. SAO SED


Jeder wünscht sich sachkundige Lehrer, aber es herrscht nur geringe Übereinstimmung, welche Art von Wissen am wichtigsten ist. Sollte ein Lehrer ein tiefgründiges Fachwissen vom Lehrstoff besitzen oder ist es besser, wenn der Lehrer ein Verständnis von dem hat, was Schüler denken? Gibt es eine optimale Kombination verschiedener Arten von Wissen? Diskussionen über solche Fragen machen selten von Daten Gebrauch, stattdessen stützen sie sich auf indirekte Methoden der Messung von Lehrerwissen. Die Antwort ist wichtig: die Vorstellungen über das Wissen von Lehrern formen zum einen die Politik, die reguliert, wie Lehrer ausgebildet, geprüft, angestellt und bewertet werden und zum anderen Programme, die eine berufliche Weiterentwicklung für im Beruf stehende Lehrer anbieten.
Die am CfA tätigen Wissenschaftler und Wissenschaftspädagogen Phil Sadler, Gerhard Sonnert, Harold Coyle, Nancy Cook-Smith und Jaime Miller haben eine Untersuchung veröffentlicht, die verschiedene Gesichtspunkte des Wissens von Lehrern und ihre Bedeutung für die Effektivität der Lehrer mißt. Die Wissenschaftler kommen zu der Feststellung, daß ein wichtiger Faktor zur Verbesserung der Leistung von Schülern beim Verständnis von Wissenschaft darin besteht, daß Lehrer mit den gängigen wissenschaftlichen Irrtümern vertraut sind. Schüler von Lehrern, die sowohl den Stoff beherrschen als auch die Gründe für Missverständnisse verstehen, verbesserten sich in ihren Testergebnissen bedeutend – mehr als das Doppelte wie Schüler von Lehrern, die nur den Lehrstoff beherrschen. Die Studie umfaßt eine Auswahl von 9.556 Schülern sowie 181 Lehrern und ist ein wichtiger Schritt bei der Beurteilung, wie Lehrer besser zu schulen sind.