Coma

Paul M. Sutter in Universe Today – Übersetzt von Harald Horneff

In dieser Serie erkunden wir die sonderbare, doch auch wunderbare Welt der astronomischen Fachsprache! Das Thema heute: Coma!

„Koma“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Haar“, und daher stammt auch das Wort Komet. Wenn Kometen am Himmel auftauchen, sehen sie nicht wie ein normaler Stern aus. Stattdessen sind sie von einem leuchtenden Halo umgeben, und manchmal scheint dieser Halo hinter ihnen herzuziehen, wie langes Haar im Wind.

Die meisten Kometen verbringen jedoch die meiste Zeit ihres Lebens ohne Koma. Sie erscheint nur, wenn ein Komet der Sonne zu nahe kommt. In diesem Fall verwandelt die Hitze der Sonne das Eis auf der Oberfläche des Kometen in Dämpfe, die die Koma bilden. Je näher der Komet an die Sonne herankommt, desto größer wird die Koma. In einigen Fällen kann die Koma sehr groß werden, so groß wie der Durchmesser des Jupiters. Die Koma des Großen Kometen von 1811 war so groß wie der Durchmesser der Sonne.

Der Sonnenwind drückt die Koma in die Richtung, die von der Sonne weg zeigt, und bildet einen Schweif. Wenn ein Komet also das innere Sonnensystem verläßt, befindet sich der Schweif vor dem eigentlichen Kometenkörper. Wenn der Komet zu weit von der Sonne entfernt ist, kann die Oberfläche wieder gefrieren und die Koma verschwindet.

Die typische Koma besteht zu 90 % aus Wasser. Den Rest bilden Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Ammoniak, Methan und Sauerstoff. Staubkörner bilden einen winzigen Prozentsatz.

Kometen nehmen in der Geschichte der Astronomie einen ganz besonderen Platz ein. Jahrhundertelang hielten die europäischen Astronomen sie für atmosphärische Phänomene. Doch in den späten 1500er Jahren nutzte der Astronom Tycho Brahe präzise Parallaxenmessungen, um die Entfernung zu einem neuen Kometen zu bestimmen. Er fand heraus, daß der Komet weiter entfernt sein musste als der Mond, was bewies, daß sie einen himmlischen Ursprung hatten.