Weekly Science Update – Übersetzt von Harald Horneff
Ein heißer Jupiter – eine Art von Himmelskörper, der noch vor 15 Jahren unbekannt war – ist ein jupitergroßer Exoplanet, der seinen Heimatstern so nah umkreist, daß die Atmosphäre eine Temperatur von vermutlich Hunderten Grad Celsius aufweist. Wenn ein heißer Jupiter in einem transitierenden System zu sehen ist, liefert sein Vorbeiflug vor dem Stern eine Gelegenheit, seine Atmosphäre zu untersuchen, weil Licht von dem Stern die dünne Atmosphärenschicht auf dem Weg zur Erde durchquert. Von zwei heißen Jupitern sind bis jetzt die Atmosphären untersucht worden, in denen Natrium (aber nur Natrium) entdeckt wurde. Die Bestandteile und ihre Eigenschaften sind aus sich heraus von Interesse und werfen zudem ein Licht auf die globalen Rahmenbedingungen des Planeten, wozu atmosphärische Zirkulation, thermale Inversionslagen und die etwaige Anwesenheit von Wolken zählen.
Ein Team aus elf Astronomen untersuchte mit dem 10.4-Meter-Teleskop auf den Kanarischen Inseln die Atmosphären von transitierenden heißen Jupitern. Die Astronomen haben soeben ihre Ergebnisse über das als XO-2b bekannte Objekt veröffentlicht, ein heißer Jupiter, dessen Radius dem des Jupiter entspricht, dessen Masse nur halb so groß wie die des Jupiters ist und der seinen Stern in nur 2.6 Tagen umkreist. Sie entdeckten, daß die Atmosphäre Kalium enthält, eines der Elemente, die in heutigen Modellen heißer Jupiter vorhergesagt wurden; Kalium ist aber nicht in den beiden anderen Fällen gefunden worden. Die neuen Resultate helfen, die aktuelle Theorie über exoplanetaren Atmosphären zu untermauern und zu verbessern. Sie veranschaulichen die gegebenen spektakulären Möglichkeiten beim Messen und Modellieren der Atmosphären um außergewöhnliche, ferne Welten, die vor nicht allzu langer Zeit unbekannt waren.