Referent: Prof. Dr. Bruno Deiss – Institut für theoretische Physik und Astrophysik Goethe Universität Frankfurt
Der Kosmos expandiert. Anfangs sehr viel schneller als heute. Doch wie lassen sich die vergangene sowie die heutige Expansionsrate überhaupt bestimmen? Und passen die unterschiedlichen Messungen in ein einheitliches Bild – in eine einheitliche Theorie – der Expansionsgeschichte des Universums?
Referentin: Dr. Sonja Bernitt
Extrem heiße Materie, wie man sie zum Beispiel in Sternatmosphären, Galaxienhaufen oder den Umgebungen schwarzer Löcher findet, gibt Röntgenstrahlung ab. Diese kann mit Instrumenten an Bord von Satelliten-Observatorien aufgezeichnet werden. Solche Beobachtungen erlauben Rückschlüsse auf Zusammensetzungen, Temperaturen, Dichten und Geschwindigkeiten.
Hierfür werden allerdings hochpräzise Vergleichsexperimente im Labor, mit eben solch heißer, hochionisierter Materie, benötigt. Zu diesem Zweck kommen unter anderem Beschleunigeranlagen, Ionenfallen und modernste Detektoren zum Einsatz.
Die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Bereich der Atomphysik ermöglichen so neue Einblicke in Aufbau und Entwicklung von Sternen, Galaxien und dem Universum.
Referent: Prof. Dr. Claus Kiefer, Universität zu Köln
Der Begriff der Zeit gehört wohl zu den faszinierendsten und geheimnisvollsten Begriffen überhaupt. In meinem Vortrag beleuchte ich die Rolle der Zeit in der Physik, angefangen von Newton und Galilei bis hin zu Einstein und Hawking. Ich diskutiere die Frage, ob das Universum einen Anfang und ein Ende hat und wie es dazu kommt, daß wir eine Richtung der Zeit wahrnehmen. Dabei begegnen uns so aufregende Dinge wie Schwarze Löcher, Schrödingers Katze, Dunkle Energie und die Wellenfunktion des Universums.
Literatur: C. Kiefer, Der Quantenkosmos
Referentin: Sophia Stuber, Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg
Galaxien sind nicht nur Ansammlungen von Milliarden von Sternen, sondern auch Geburtsstätten für neue Sterne.
Wollen wir verstehen wie diese Gebilde und auch unsere Milchstraße sich entwickelt, müssen wir die Bildung und Entwicklung von Sternen genauer untersuchen. Doch wie und vor allem wo entstehen eigentlich Sterne in Galaxien? Und welchen Einfluss haben dynamische Strukturen, wie Spiralarme, Balken oder Ringe auf diesen Prozess?
Der Schlüssel zum Verständnis dieser Effekte ist dichtes molekulares Gas, aus welchem zukünftige Sterne geboren werden.
Auf der Suche nach den Gesetzen der Sternentstehung, werfen wir einen Blick auf Gas, Staub und Sterne in 100 Galaxien aus unserer Nachbarschaft und tauchen hinein in den Strudel der Whirlpool Galaxie (Messier 51).
Schauen Sie vorbei! Für alle Altersgruppen haben wir ein interessantes Programm aus Führungen, Vorträgen, Sonnenbeobachtung sowie Informationen zu Astronomie, Teleskopen und Astrofotografie zusammengestellt.
Der astronomische Nachwuchs kann neben der Sternwarte Wasserraketen starten. In der Sternwarte wartet ein Astronomie-Quiz auf die Kinder.
Vorträge
15:00 Uhr: Sternbilder
16:00 Uhr: Der Mond für Kids
17:00 Uhr: Leben im Sonnensystem?
Führungen auf dem Planetenweg
15:15 | 17:00 Uhr
Der Eintritt ist frei. Bitte beachten Sie die Hinweise zur Anfahrt.
Referent: Hubert Zitt
„Wenn wir die Quantenphysik eines Tages wirklich verstanden haben, wird das noch revolutionärer sein als die Leistungen von Kopernikus und Kolumbus – und zwar für alle, nicht nur für uns Physiker.“, sagte einst Prof. Dr. Anton Zeilinger, der für seine Forschungen in den Bereichen Quantenverschränkung und Quantenteleportation im Jahre 2022 den Nobelpreis für Physik verliehen bekommen hat. Könnten diese Erkenntnisse ein erster Schritt sein, das Beamen, wie es seit 1966 in Star Trek gezeigt wird, Wirklichkeit werden zu lassen? In der Science-Fiction-Serie werden Menschen und Gegenstände in ihre Bestandteile zerlegt, diese werden an einen anderen Ort „gestrahlt“ und dort wieder zur ursprünglichen Materie zusammengesetzt.
Hubert Zitt wird in seinem unterhaltsamen Vortrag erläutern, wie das Beamen bei Star Trek funktioniert, ob es irgendwann möglich werden könnte und welche Rolle die Quantenverschränkung dabei spielt.
Referent: Nico Winkel, Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg
Mit modernen Weltraum- und bodengebundenen Teleskopen können wir bis zu den Anfängen der Galaxienentstehung vordringen und bereits im frühen Universum Schwarze Löcher entdecken. Bis heute bleibt jedoch ungeklärt, wie ursprüngliche Schwarze Löcher zu den Giganten heranwachsen konnten, die wir in unserer kosmischen Nachbarschaft finden. Eine hohe räumliche Auflösung ist der Schlüssel, um zu verstehen wie Schwarze Löcher “gefüttert” werden.
In diesem Vortrag werde ich näher auf die Wirtsgalaxien eingehen, die wir heute besser auflösen können als je zuvor. Dabei werden die physikalischen Prozesse offenbart, die Material zum Galaxienzentrum transportieren und die Wachstumsphasen von Schwarzen Löchern in Form von Aktiven Galaktischen Kernen auslösen.
Am 6. September 2024 findet die 5. Earth Night statt. Dann heißt es wieder: Licht aus – für eine ganze Nacht.
Die Earth Night will mit dieser Aktion auf den exzessiven Gebrauch von Kunstlicht und die daraus resultierende Lichtverschmutzung hinweisen und damit verbundenen negativen Folgen für die Umwelt, Mensch und Tiere.
Auch die Astronomie ist von der Aufhellung des Nachhimmels betroffen! Die Volkssternwarte und der BUND Darmstadt bietet an diesem Abend von 19:00 bis 23:00 Uhr eine „Nacht der offenen Sternwarte“ an.
Besichtigen Sie die Sternwarte, informieren Sie sich über Astronomie- und Umweltschutzthemen (Infostand mit dem BUND Darmstadt), und werfen Sie bei gutem Wetter in der Sternwarte einen Blick durch die Teleskope und vom Ludwigsturm auf Darmstadt und Umgebung.
Am Infostand im Erdgeschoss gibt es Tipps zur Vermeidung von Lichtverschmutzung für Privatpersonen, Kommunen und Gewerbe.
Unsere Cafeteria hat Würstchen und Getränke im Angebot.
Vortragsprogramm (Vortragssaal):
- 19:30 Uhr – Wenn die Nacht zum Tag wird: Warum wir mehr Dunkelheit und durchdachte Beleuchtung brauchen. (Dr. Annette Krop-Benesch, Dipl. Biologin und Lichtberaterin)
- 20:30 Uhr – Polarlichter (Christian Höhn-Lucht, Volkssternwarte Darmstadt e.V.)
- 21:30 Uhr – Der Sternenhimmel im Spätsommer (Christian Roßberg, Volkssternwarte Darmstadt e.V.)
Die Teilnahme ist kostenfrei, über Spenden freuen wir uns.
Weitere allgemeine Infos unter www.earth-night.info
Referent: Prof. Dr. Robert Roth, TU Darmstadt
Mit den Teleskopen des TURM Observatoriums der TU Darmstadt begeben wir uns auf einen Spaziergang in die Tiefen des Universums – live und interaktiv. Die Teleskope stehen im Südwesten Spaniens und werden komplett ferngesteuert betreiben. So können wir aus dem Vortragssaal der VSD mit den Live-Bildern aus Spanien in die Tiefen des Universums eintauchen und Kugelsternhaufen, Gasnebel, Supernova-Überreste und weit entfernte Galaxien beobachten – gutes Wetter vorausgesetzt. Aber auch bei schlechtem Wetter gibt es spannende Einblicke in die Möglichkeiten, die solche Remote-Teleskope eröffnen, von der Beobachtung von Exoplaneten-Transits bis hin zur der Messung des Abstandes zur Andromeda-Galaxie.
Wegen des erwarteten großen Andrangs ist für diesen Vortrag eine Anmeldung erforderlich. Schließlich ist am 19.10. auch der bundesweite Astronomietag.
Nach dem Vortrag besteht für die Besucher des Vortrags bis 21:30 Uhr die exklusive Möglichkeit auf der Beobachtungsplattform durch die Teleskope der Volkssternwarte Darmstadt den Nachthimmel zu beobachten und Informationen zu den Fernrohren zu erhalten.
Ab 21:30 Uhr ist die Beobachtungsplattform für alle Besucher freigegeben.
Die Anmeldung wird ab dem 07.10. an dieser Stelle möglich sein.
Referent: Juha-Pekka (“Jussi”) Luntama, Space Weather Office der ESA
Das Weltraumwetter ist der physikalische und phänomenologische Zustand natürlicher Weltraumumgebungen. Die damit verbundene Disziplin zielt durch Beobachtung, Überwachung, Analyse und Modellierung darauf ab, den Zustand der Sonne, der interplanetaren und planetaren Umgebungen und der solaren und nicht-solaren Störungen, die sie beeinflussen, zu verstehen und vorherzusagen. Außerdem sollen die möglichen Auswirkungen auf biologische und technologische Systeme vorhergesagt und prognostiziert werden.
In dieser Präsentation wird Juha-Pekka („Jussi“) Luntama, Leiter des Space Weather Office der Europäischen Weltraumargentur ESA die wesentlichen Konzepte des Weltraumwetters sowie einige der wichtigsten Herausforderungen in der Weltraumwetterphysik vorstellen und die wichtigsten möglichen Auswirkungen des Weltraumwetters auf unsere Aktivitäten auf der Erde und im Weltraum skizzieren, einschließlich Beispielen dessen, was beim jüngsten großen Sonnenereignis im Mai 2024 passiert ist.