Die Kepler-Mission

Weekly Science Update – Übersetzt von Harald Horneff

Eine künstlerische Darstellung des Satelliten Kepler im Orbit. Die erste Reihe an Aufsätzen über extrasolare Planeten und ihrer Sterne, die auf Kepler basieren, sind veröffentlicht worden.

 
 
Seit der erste Planet um einen anderen Stern (ein „extrasolarer Planet“) 1989 entdeckt wurde, hat man über 450 weitere extrasolare Planeten gefunden. Deren Untersuchung besteht jetzt aus einem völlig neuen Bereich der Astronomie, ein Gebiet, das unser Verständnis von Planeten und Planetensystemen revolutioniert hat und beginnt, den Forschern die Möglichkeit zu eröffnen, die Erde in einen breiteren Kontext zu stellen. Es gibt zwei wichtige Techniken, die man eingesetzt hat, um die meisten extrasolaren Planeten zu entdecken und/oder zu untersuchen: die Messung des Sternwackelns, bewirkt durch einen seinen Stern umkreisenden Planeten (Geschwindigkeitsmethode) und die Messung der Lichtabschwächung des Sterns durch Planeten, deren Umlaufbahnen zufällig von der Erde gesehen die Vorderseite ihres Sterns kreuzen (Transitmethode). 
Der Satellit Kepler, mit einem Teleskop von 1.4 Meter im Durchmesser ausgestattet, wurde von der NASA am 06. März 2009 in eine Umlaufbahn gebracht. Man hat ihn entwickelt, um extrasolare Planeten, die ihre Sterne transitieren, zu entdecken und zu untersuchen sowie vor allem erdähnliche Planeten aufzuspüren. Kepler blickt dabei in einer Region des Himmels auf etwa 150.000 Sterne und sucht nach Mustern von Helligkeitsschwankungen (bis herab zu 0.001%), die das Vorhandensein eines transitierenden Planeten anzeigen. 
Eine unerwartete Entdeckung war die Messung zweier Objekte, deren Temperaturen mit mehr als 12.000 Kelvin bedeutend höher liegen als die Oberflächentemperaturen der Sterne, die sie umkreisen. Eine weitere Arbeit vergleicht die auf niedrigem Niveau liegende Veränderung der Sonne mit Veränderungen anderer Sterne von ähnlicher Masse und ähnlichem Alter und stellt fest, daß nahezu die Hälfte dieser Sterne aktiver ist als die Sonne. Diese ersten Ergebnisse versprechen mit fortschreitender Mission eine Fülle an neuen Informationen und werden zu einem neuen Verständnis von Planeten im Allgemeinen und den Platz der Erde unter diesen führen.