(Originalartikel unter https://www.astrochymist.org)

2017 berichteten Belloche und Kollegen über den vorläufigen Nachweis von trans-N-Methylformamid (CH3NHCHO) in Sgr B2(N2) auf der Grundlage von Rotationsspektren, die für diese Arbeit gemessen wurden. Der Nachweis stützte sich auf die EMoCA-Durchmusterung, bei der das 30-m-IRAM Teleskop zum Einsatz kam. Das 15N-substituierte Isotopolog wurde ebenfalls vorläufig in Sgr B2(N) nachgewiesen
N-Methylformamid wird in industriellen Prozessen als Vorprodukt für die chemische Synthese verwendet. Der Umgang mit diesem Stoff ist etwas gefährlich.
N-Methylformamid wird gebildet, indem eines der beiden Wasserstoffatome am Stickstoffatom des Formamids (NH2CHO) durch eine Methylgruppe (daher das N-) ersetzt wird. Formamid ist ein bekanntes Astromolekül. Formamid und substituierte Formamidderivate wie N-Methylformamid und N,N-Dimethylformamid haben ein gemeinsames planares Stickstoffatomzentrum, das durch partielle π-Bindung mit dem benachbarten planaren Kohlenstoffatomzentrum entsteht.