Originalveröffentlichung am 04.09.2025 zu finden unter: https://webbtelescope.org/news/news-releases
Zusammenfassung: Nahegelegene Sternentstehungsregion gibt Aufschluß über die Entstehung massereicher Sterne
Diese dramatische Szene, die vom James-Webb-Weltraumteleskop der NASA eingefangen wurde, ist sieht aus wie ein phantastisches Bild aus J. R. R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“. Aber die Wahrheit noch seltsamer als die Fiktion. In Wirklichkeit handelt es sich bei dem, was wie ein zerklüfteter, sternenbeleuchteter Berggipfel aussieht, der von dünnen Wolken umhüllt ist, um eine kosmische Staublandschaft, die von der sengenden Strahlung und den heftigen Winden massereicher, neu entstandener Sterne geformt wird.
Dieser junge Sternhaufen namens Pismis 24 beherbergt eine dynamische Sternenwiege. Superheiße, junge Sterne – einige mit einer Temperatur, die fast achtmal so hoch ist wie die der Sonne – graben eine Höhle in die Wand der sternbildenden Nebelwolke. Spektakuläre Türme ragen aus der leuchtenden Gaswand heraus und widerstehen der unerbittlichen Strahlung und den Winden. Sie sind wie Finger, die auf die heißen, jungen Sterne zeigen, die sie geformt haben. Die gewaltigen Kräfte, die diese Türme formen und komprimieren, führen dazu, daß sich in ihnen neue Sterne bilden.
Pismis 24, einer der nächstgelegenen Orte, an denen massereiche Sterne entstehen, befindet sich im Kern des nahe gelegenen Hummernebels, etwa 5.500 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Skorpion.
Dies ist eine funkelnde Szene der Sternentstehung, aufgenommen von NASA’s James-Webb-Weltraumteleskop. Was wie ein zerklüfteter, sternenbeleuchteter Berggipfel aussieht, der von dünnen Wolken umhüllt ist, ist in Wirklichkeit eine kosmische Staublandschaft, die von den glühenden Winden und der Strahlung massereicher, junger Sterne in der Nähe zerfressen wird.
Dieser junge Sternhaufen namens Pismis 24 befindet sich im Kern des nahe gelegenen Hummernebels, etwa 5.500 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Skorpion. Als Heimat einer lebhaften Sternenwiege und einer der nächstgelegenen Orte, an denen massereiche Sterne entstehen, bietet Pismis 24 seltene Einblicke in große und massereiche Sterne. Aufgrund seiner Nähe ist diese Region einer der besten Orte, um die Eigenschaften heißer junger Sterne und ihre Entwicklung zu erforschen.
Im Herzen dieses glitzernden Sternhaufens befindet sich der glanzvolle Pismis 24-1. Er befindet sich in der Mitte einer Sternengruppe oberhalb der zerklüfteten orangefarbenen Gipfel, und die höchste Spitze zeigt direkt auf ihn. Pismis 24-1 erscheint als gigantischer Einzelstern und galt einst als der massereichste bekannte Stern. Wissenschaftler haben inzwischen herausgefunden, daß er aus mindestens zwei Sternen besteht, die auf diesem Bild jedoch nicht zu erkennen sind. Mit einer Masse von 74 bzw. 66 Sonnenmassen gehören die beiden bekannten Sterne immer noch zu den massereichsten und leuchtkräftigsten Sternen, die jemals beobachtet wurden.
Dieses Bild, das mit Webb’s NIRCam (Nahinfrarotkamera) im Infrarotlicht aufgenommen wurde, zeigt Tausende von juwelenartigen Sternen unterschiedlicher Größe und Farbe. Die größten und hellsten mit den sechsstrahligen Beugungsspitzen sind die massereichsten Sterne im Sternhaufen. Hunderte bis Tausende kleinerer Mitglieder des Sternhaufens erscheinen je nach Sternentyp und der Menge des sie umgebenden Staubs in Weiß, Gelb und Rot. Webb zeigt uns auch Zehntausende von Sternen hinter dem Sternhaufen, die Teil der Milchstraße sind.
Superheiße, junge Sterne – einige davon mit einer Temperatur, die fast achtmal so hoch ist wie die der Sonne – strahlen sengende Strahlung und heftige Winde aus, die eine Vertiefung in die Wand des sternbildenden Nebels formen. Dieser Nebel erstreckt sich weit über das Sichtfeld der NIRCam hinaus. Nur kleine Teile davon sind unten und oben rechts im Bild zu sehen. Ströme aus heißem, ionisiertem Gas fließen von den Graten des Nebels ab, und dünne Schleier aus Gas und Staub, beleuchtet vom Sternenlicht, schweben um seine hoch aufragenden Gipfel.
Spektakuläre Türme ragen aus der leuchtenden Gaswand hervor und widerstehen der unerbittlichen Strahlung und den Winden. Sie sind wie Finger, die auf die heißen, jungen Sterne zeigen, die sie geformt haben. Die gewaltigen Kräfte, die diese Türme formen und komprimieren, führen dazu, daß sich in ihnen neue Sterne bilden. Der höchste Turm erstreckt sich von seiner Spitze bis zum unteren Bildrand über etwa 5,4 Lichtjahre. Mehr als 200 unserer Sonnensysteme bis zur Umlaufbahn des Neptuns würden in die Breite seiner Spitze passen, die 0,14 Lichtjahre beträgt.
In diesem Bild steht die Farbe Cyan für heißes bzw. ionisiertes Wasserstoffgas, das von den massereichen jungen Sternen erhitzt wird. Staubmoleküle, die dem Rauch hier auf der Erde ähneln, sind orange dargestellt. Rot steht für kühleres, dichteres molekulares Wasserstoffgas. Je dunkler das Rot, desto dichter ist das Gas. Schwarz steht für das dichteste Gas, das kein Licht aussendet. Die feinen weißen Strukturen sind Staub und Gas, die das Sternenlicht streuen.
Das James-Webb-Weltraumteleskop ist das weltweit führende Observatorium für Weltraumforschung. Webb wird Rätsel in unserem Sonnensystem lösen, einen Blick auf ferne Welten um andere Sterne werfen und die geheimnisvollen Strukturen und Ursprünge unseres Universums und unseren Platz darin erforschen. Webb ist ein internationales Programm unter der Leitung der NASA und ihrer Partner ESA (Europäische Weltraumorganisation) und CSA (Kanadische Weltraumorganisation).
Pismis 24 (NIRCam Ansicht)
- Fast Facts
- Objekt
- Objektname(n): Pismis 24, HD 319718, NGC 6357
- Objektbeschreibung: Sternentstehungsgebiet
- Rektaszension: 17:24:44.38
- Deklination: +34:11:35.35
- Sternbild: Scorpius
- Entfernung: 5.500 Lichtjahre
- Abmessung: Das Bild ist 5,6 Bogenminuten hoch (etwa 9 Lichtjahre) und 4 Bogenminuten breit (etwa 6,5 Lichtjahre)
- Daten
- Instrument: NIRCam
- Filter: F090W, F187N, F200W, F277W, F335M, F470N
- Bild
- Farbinformation: Dieses Bild ist eine Zusammensetzung aus einzelnen Belichtungen, die vom James-Webb-Weltraumteleskop mit dem Instrument NIRCam aufgenommen wurden. Es wurden mehrere Filter verwendet, um bestimmte Wellenlängenbereiche abzutasten. Die Farbe ergibt sich aus der Zuweisung unterschiedlicher Farbtöne (Farben) zu jedem monochromatischen (Graustufen-)Bild, das mit einem einzelnen Filter verbunden ist. In diesem Fall sind die zugewiesenen Farben:
- Blau: F090W, Cyan: F187N, Grün/Gelb: F200N, Orange: F335M, Rot: F470N
Über das Bild: Webb hat diese funkelnde Szene der Sternentstehung in Pismis 24 eingefangen, einem jungen Sternhaufen etwa 5.500 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Skorpion. Diese Region ist einer der besten Orte, um die Eigenschaften heißer junger Sterne und ihre Entwicklung zu erforschen.
Pismis 24 (NIRCam Kompass-Ansicht)
- Fast Facts
- Objekt
- Objektname(n): Pismis 24, HD 319718, NGC 6357
- Objektbeschreibung: Sternentstehungsgebiet
- Rektaszension: 17:24:44.38
- Deklination: +34:11:35.35
- Sternbild: Scorpius
- Entfernung: 5.500 Lichtjahre
- Abmessung: Das Bild ist 5,6 Bogenminuten hoch (etwa 9 Lichtjahre) und 4 Bogenminuten breit (etwa 6,5 Lichtjahre)
- Daten
- Instrument: NIRCam
- Filter: F090W, F187N, F200W, F277W, F335M, F470N
- Bild
- Farbinformation: Dieses Bild ist eine Zusammensetzung aus einzelnen Belichtungen, die vom James-Webb-Weltraumteleskop mit dem Instrument NIRCam aufgenommen wurden. Es wurden mehrere Filter verwendet, um bestimmte Wellenlängenbereiche abzutasten. Die Farbe ergibt sich aus der Zuweisung unterschiedlicher Farbtöne (Farben) zu jedem monochromatischen (Graustufen-)Bild, das mit einem einzelnen Filter verbunden ist. In diesem Fall sind die zugewiesenen Farben:
- Blau: F090W, Cyan: F187N, Grün/Gelb: F200N, Orange: F335M, Rot: F470N
Über das Bild: Dieses Bild von Pismis 24, auch NGC 6357 genannt, wurde von der NIRCam (Nahinfrarotkamera) des James-Webb-Weltraumteleskops aufgenommen. Als Referenz sind Kompasspfeile, Maßstab und Farblegende angegeben. Die Kompasspfeile nach Norden und Osten zeigen die Ausrichtung des Bildes am Himmel. Beachten Sie, daß die Beziehung zwischen Norden und Osten am Himmel (von unten gesehen) zu den Richtungspfeilen auf einer Karte der Erde (von oben gesehen) umgekehrt ist. Die Maßstabsleiste ist mit 1 Lichtjahr beschriftet, was der Entfernung entspricht, die Licht in einem Erdjahr zurücklegt. (Ein Lichtjahr sind ungefähr 9,46 Billionen Kilometer.) Dieses Bild zeigt unsichtbare Wellenlängen des Lichts im nahen Infrarotbereich, die in Farben des sichtbaren Lichts umgewandelt wurden. Die Farblegende zeigt, welche NIRCam-Filter bei der Erfassung des Lichts verwendet wurden. Die Farbe jedes Filternamens ist die Farbe des sichtbaren Lichts, mit der das durch diesen Filter hindurchtretende Infrarotlicht dargestellt wird.
Expedition zum Sternhaufen Pismis 24
- Video: NASA, ESA, CSA, STScI, Leah Hustak (STScI), Christian Nieves (STScI)
- Bildbearbeitung: Alyssa Pagan (STScI)
- Drehbuchautor: Frank Summers (STScI)
- Erzähler: Frank Summers (STScI)
- Musik: Christian Nieves (STScI)
- Ton: Danielle Kirshenblat (STScI)
- Produzent: Greg Bacon (STScI)
- Danksagung: VISTA
Auf Grund der Größe wird auf die Originalseite der Videoveröffentlichung verwiesen. Dort ist das Video in unterschiedlichen Größen abrufbar.
Diese wissenschaftliche Visualisierung nimmt den Betrachter mit auf eine Reise zu einem funkelnden jungen Sternhaufen namens Pismis 24. NASA’s James-Webb-Weltraumteleskop hat diese phantastische Szene im Herzen des Hummernebels, etwa 5.500 Lichtjahre von der Erde entfernt, eingefangen.
Dieses im Infrarotlicht aufgenommene Bild zeigt eine lebhafte Kinderstube massereicher Sterne und veranschaulicht, wie diese Neugeborenen ihre Umgebung verändern können. Was wie ein zerklüfteter, sternenbeleuchteter Berggipfel aussieht, der von dünnen Wolken umhüllt ist, ist in Wirklichkeit eine kosmische Staublandschaft, die von den unerbittlichen Winden und der sengenden Strahlung der nahe gelegenen massereichen, jungen Sterne zerfressen wird.
Während die Kamera entlang der riesigen Gas- und Staubwand fliegt, passieren die Betrachter einen spektakulären Turm, der wie ein anklagender Finger auf die heißen, jungen Sterne zeigt, die ihn geformt haben. Die Reise endet mit einem Blick auf einige der massereichsten jungen Sterne des Haufens. Die scheinbar ruhige Umgebung täuscht über die gewaltige Energie hinweg, die von diesen Sternen ausgeht.
Zoom auf Pismis 24
Drehbuchautor: Frank Summers (STScI) – Musik: Christian Nieves (STScI) – Ton: Danielle Kirshenblat (STScI)
Produzent: Greg Bacon (STScI) – Danksagung: VISTA, Akira Fujii, DSS
Dieses Zoom-in-Video zeigt die Position des jungen Sternhaufens Pismis 24 am Himmel. Es beginnt mit einem bodengestützten Foto der Konstellation Skorpion des verstorbenen Astrophotographen Akira Fujii. Die Sequenz nähert sich dem Hummernebel und verwendet dabei Aufnahmen aus dem Digitized Sky Survey. Wenn das Video einen ausgewählten Ausschnitt heranzoomt, blendet es zu einem VISTA-Bild im Infrarotlicht über. Der Zoom setzt sich in der Region um Pismis 24 fort, wo er in das atemberaubende Bild übergeht, das vom James-Webb-Weltraumteleskop der NASA im nahen Infrarotlicht aufgenommen wurde.